CCC Hamburg ruft zu Kundgebung gegen Überwachung und Verdrängung auf
Die Polizei Hamburg experimentiert am Hansaplatz mit Verhaltenserkennung. Der CCC Hamburg ruft daher gemeinsam mit dem “Bündnis Hansaplatz” zur Teilnahme an einer Kundgebung gegen Überwachungsstaat und Verdrängung am 30. September 2023 um 15 Uhr auf dem Hansaplatz in Hamburg auf.
Polizei kann mit Hansaplatz-Kameras gezielt Minderheiten überwachen
Schon seit 2019 wird der Hansaplatz wieder videoüberwacht, mit Kameras des chinesischen Herstellers Hikvision. Mit diesen Kameras können unerwünschtes Verhalten, Menschenmengen und Minderheiten erkannt werden. Nun investiert die Stadt in ein System, das unerwünschte Personen noch besser vertreiben können soll.
Hamburg investiert in KI im Grundschulalter
Mit einer Strichfiguren-KI von Fraunhofer sollen die Passanten “digital skelettiert” und analysiert werden. Strichfiguren, die sich nicht angepasst und unauffällig verhalten, lösen einen Alarm aus. Allerdings können Umarmungen nicht zuverlässig von Schlägen unterschieden werden. In Mannheim funktioniert das System auch nach fünf Jahren Trainingsphase nicht.
Transparenz? Fehlanzeige!
Gerne wüssten wir mehr über die KI, wie sie trainiert worden ist und welche Minderheiten sie besonders gut diskriminiert. Leider gab es vor dem Pilotprojekt keine Informationen dazu, keine parlamentarische Debatte und auch unsere Transparenzanfragen wurden bisher nicht beantwortet. Leider sieht auch der Hamburgische Beauftrage für Datenschutz keinen Handlungsbedarf.
“Die sozialen Probleme am Hansaplatz lassen sich nicht durch Technik lösen.”, sagt Matthias Marx, Sprecher des CCC Hamburg. “Überwachung und Abschreckung führen nur zu Verdrängung. Wir fordern die Stadt auf, stattdessen auf Prävention und soziale Unterstützung zu setzen.”